Long-Spekulanten auf dünnem Eis (13.02.2020)
Autor: Tobias Schmid | Profi-Trader und Website-Betreiber
aktualisiert am: 13.02.2020
Kurz-Prognose & -Analyse
Der Goldpreis ist aus Sicht der Saisonalität bereit für eine Abwärtsbewegung. Die Commercials sind nach wie vor extrem bärisch und das Open Interst beginnt von einem sehr hohen Niveau zu fallen, da Spekulanten Long-Positionen abbauen. Sollte sich die Situation bzgl. Coronavirus weiter verschlimmern, könnte der Goldpreis jedoch (kurzfristig) weiter Stärke zeigen.
Meine aktuellen Trades im Gold
Zur Zeit habe ich noch Bull Put Spreads und Bear Call Spreads im Markt. Die Positionen profitierten die letzten Wochen von einer Seitwärts-Bewegung. Aus Chance-Risiko Perspektive halte ich aktuell Bear Call Spreads und Bear Put Spreads für aussichtsreich, da sowohl aus Sicht der Saisonalität, wie auch der Commitments Of Traders und des Open Interest das Potenzial nach oben begrnez scheint.
Gold respektiert den saisonalen Trend
Der folgende Chart verdeutlicht, wie sehr der Goldpreis dazu tendiert, dem saisonalen Trend zu folgen. Nachdem der Januar ein saisonal sehr starker Monat für Gold war, folgt ab Mitte/Ende Februar eine saisonal schwächere Phase.

Der Goldpreis und der saisonale Trend (blaue Linie)
Open Interest rückläufig
In den vergangenen Analysen habe ich bereits auf das extrem hohe Open Interest hingewiesen. Früher oder später muss und wird dieses wieder fallen. Aktuell ist zu beobachten, dass das Open Interes bereits rückläufig ist.

Das Open Interst im Gold ist rückläufig
Large Speculators schwächeln
Wer für den Rückgang des Open Interests verantwortlich ist, erkennen wir, wenn wir die Positionierungen der einzelnen Marktteilnehmer des COT-Reports genauer unter die Lupe nehmen. Dabei ist zu erkennen, dass den Large Speculators scheinbar die Muniton ausgeht.
Der Goldpreis hat ein neues Hoch generiert, jedoch haben die Positionierungen der trendfolgenden Large Speculators kein neues Hoch generiert. Diese Divergenz deutet darauf hin, dass die Large Spes wohl nicht in der Lage sind, den Trend erneut zu befeuern und falls der Goldpreis zu fallen beginnt, durch Gewinnmitnahmen der Abwärtsbewegung zusätzlichen Schub verleihen dürften.

Die Large Speculators bauen keine weiteren Long-Positionen auf
Gold/Dow Ratio beachtenswert
Die Gold/Dow Ratio liefert häufig gute Signale für den Handel von Gold. Trends in Relations-Charts lassesn sich sehr gut mit Trendlinien analysieren. Wie zu sehen ist, ist das Dow/Gold Ratio übergeordnet in einem Aufwärtstrend, der die letzten Woche konsolidierte. Ein Ausbruch des Ratios über die Trendline ist als bärisch für Gold zu werten.

Generiert das Dow/Gold Ratio das nächste Short-Signal für Gold?
Kampf um die 1565er Marke (13.01.2020)
Kurz-Prognose & -Analyse
Bis ca. Mitte Februar herrscht Rückenwind aus Sicht der Saisonalität. Allerdings sprechen ein extrem hohes Open Interest sowie Extrempositionierungen der Commercials und Large Speculators für Korrekturpotenzial.
Der Goldpreis stieg zuletzt auf Grund der Spannungen zwischen dem Iran und den USA deutlich an. Allerdings konnte der Widerstandsbereich bei ca. 1565 USD verteidigt werden, da noch kein Monats- und Wochenschlusskurs über dem Widerstandsbereich stattfand.

Der Widerstandsbereich bei ca. 1565 USD kann aktuell noch von den Bären verteidigt werden
Video: Gold Analyse vom 30.12.2019
Bringt die Saisonalität die Trendfortsetzung? (16.12.2019)
Kurz-Prognose & -Analyse
Da CoT Daten und Saisonalität keine einheitlichen Signale generieren, handle ich zur Zeit bei Gelegenheit kurzfristig auf der Short-Seite, da die Price-Action noch nicht für wieder steigende Preise spricht. Auch der US-Dollar sollte beim Handel von Gold genau analysiert werden.
Zuletzt habe ich u.a. auf Facebook und in Videos darauf hingewiesen, dass der Goldpreis ab ca. Mitte Dezember in eine saisonal starke Phase eintritt. Insbesonders in den letzten Jahren war der Januar ein bullischer Monat für Gold. Vor dem Hintergrund des starken Anstiegs im Goldpreis ab Juni 2019 und der darauf folgenden Korrektur seit September wäre demenstprechend nun wieder Potenzial für einen Aufwärtsschub vorhanden. Weshalb ich mich dennoch aktuell nicht bullisch positioniere möchte ich nachfolgend erklären.

Saisonaler Trend im Gold
Analyse der CoT Daten
Der Anstieg des Goldpreises wurde getrieben von den Large Speculators, die vermehrt große Long-Positionen aufbauten. Wie der nachfolgende Chart zeigt, erreichten die Positionierungen der Large Specs (blau) wie auch die der Commercials (rot) im September ein Extremniveau, wodurch eine Korrektur eingeleitet wurde.
Während der Korrektur entfernten sich die Large Specs und die Commercials ein wenig von ihren Extremnivaus, auf langfristiger Zeitebene schein die Luft aber nach wie vor dünn zu sein.

Goldpreis Weekly + CoT Daten (blau = Large Speculators, rot = Commercials)
Goldpreis am Widerstandsbereich
Der Tageschart zeigt, dass der Goldpreis während der Korrektur immer wieder an der Trendlinie und am oberen Bollinger-Band bärisch abgeprallt ist. Sollte in den kommenden Tagen ein Ausbruch über den Widerstandsbereich gelingen, wäre dies zumindest kurz- bis mittelfristig ein bullisches Signal. Aktuell besteht jedoch auch weiteres Korrekturpotenzial, solange der Goldpreis keinen Ausbruch vollzieht.

Der Goldpreis befindet sich an einem Widerstandsbereich
Den US-Dollar beobachten
Da auch der US-Dollar zur Zeit an einem Unterstützungniveau notiert, suche ich aktuell keine Long-Positionen im Gold. Sollte der Dollar jedoch Schwäche zeigen, könnte die dem Goldpreis zum Ausbruch verhelfen.

US-Dollar Index Weekly
Gold: jahrelanger Seitwärtsmarkt (16.03.2019)
Beim Blick auf den langfristigen Monats-Chart sehen wir, dass Gold nach dem Bullenmarkt in der ersten Dekade des neuen Jahrtausends und der darauf folgenden Korrektur bis auf ca. 1120 USD seit 2014 einen Seitwärts-Trend ausgebildet hat. Der Widerstandsbereich bei ca. 1400 USD pro Feinunze Gold, sowie der Unterstützungsbereich bei ca. 1200 USD sind deutlich zu erkennen. Die Bollinger-Bänder auf Monats-Basis verlaufen aktuell ebenfalls an den genannten Preis-Levels.
Erst ein nachhaltiger Ausbruch nach oben oder unten könnte wieder zur Ausbildung eines neuen dynamischen Trends führen. Um einen möglichen Ausbruch frühzeitig erkennen zu können, ist es wichtig, sekundäre Indikatoren sowie korrelierende Märkte zu analysieren.
Dazu gehören bspw.: Volumenanalyse, saisonale Muster, Commitments Of Traders, Entwicklung des USD, Entwicklung der Aktienmärkte, Beobachtung von Goldminen-Aktien etc.
Außerdem spielen natürlich politische Entwicklungen und die Nachfrage von Investoren nach Sicherheit eine sehr wichtige Rolle. Solange kein nachhaltiger Ausbruch aus der Seitwärts-Range abzusehen ist, konzentrieren wir uns für kurz- bis mittelfristige Trades ebenso auf die oben genannten Werkzeuge; insbesonders die Anaylse des CoT Reports sowie saisonale Muster ermöglichen hierbei vereinzelt Trading-Chancen.
Top-Signal: Commercials + saisonaler Trend
Zu genau solch einem Signal kam es zuletzt Ende 2018 bzw. Anfang 2019. Der Commercials-Index zeigte uns eine Extrem-Positionierung der kommerziellen Marktteilnehmer; gleichzeitig weist Gold ein saisonales Muster auf, das für steigende Preise in den ersten 2-3 Monaten des Jahres spricht. (Das saisonale Muster funktionierte in den letzten Jahren sehr zuverlässig.)
Im Oktober 2018 haben ich auf genau diese Situation mit einem Video hingewiesen
Aktuelle Prognose
Aktuell scheint die Luft nun erst mal raus zu sein, und der saisonale Trend spricht zumindest nicht für weiter steigende Preise. Für neue Positionen warten wir allerdings im Moment noch auf eindeutigere Signale aus den CoT Daten.
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